Osteoporose richtig behandeln.

Knochenschwund oder Buckel? Was früher gemeinhin als Alte-Frauen-Krankheit galt, ist inzwischen weit verbreitet. In Deutschland leiden etwa 25% der über 50-jährigen an Osteoporose. Darunter überwiegend Frauen, aber auch bei Männern ist die Tendenz steigend. Bei vielen bleibt die Erkrankung lange Zeit unentdeckt. Dabei sollte die Therapie frühzeitig beginnen, um Folgeschäden zu vermeiden.


Doch was ist Osteoporose? Knochen sind keine statischen Strukturen sondern ein dynamisches, lebendiges Gebilde. Es ist ein fein abgestimmtes Zusammenspiel zwischen knochenauf- und -abbauenden Zellen. Bei Menschen, die an Osteoporose erkrankt sind, ist das Gleichgewicht jedoch gestört und der Knochenabbau beschleunigt. Die Folge: Knochen werden porös und brüchig. Schon bei alltäglichen Belastungen wie „Matratze beziehen“ oder „Einkäufe aus dem Auto heben“ kann es zu Knochenbrüchen (Frakturen) kommen. Ein gehörtes „Knacken im Rücken“ kann sich so als eine Wirbelkörperfraktur heraus stellen. Im späten Stadium der Osteoporose kann sogar starkes Husten oder Niesen eine Fraktur auslösen. Die daraus resultierenden Schmerzen schränken die Beweglichkeit ein und Betroffene verlieren immer mehr an Lebensqualität.

Lange Zeit bleibt die Erkrankung leider unerkannt. Meist sind es Rückenschmerzen, die Patienten zum Arzt führen. Ein Röntgenbild der Wirbelsäule zeigt dann Veränderungen, die auf einen Bruch hinweisen. Die ergänzende Kernspintomografie zeigt dem Arzt dann, ob der Bruch schon älter oder frisch ist. Die Befragung des Patienten (Anamnese) ergibt Aufschluss, ob eine spezifische Ursache, z.B. eine Stoffwechselerkrankung vorliegt oder ob es sich um die „einfache“ Altersosteoporose handelt. Die Knochendichtemessung bestätigt letztendlich den  Verdacht.


In der Klinik für Konservative Orthopädie und Schmerztherapie wird neben der Basistherapie mit Vitamin D und Calcium eine speziell auf den Patienten abgestimmte Schmerztherapie eingeleitet. Ergänzend erhält der Patient eine intensive Krankengymnastik, Rückenschule und in besonderen Fällen wird ein Stützmieder (Orthese) angepasst.


Leidet der Patient an einem oder mehreren Wirbelbrüchen und kann er durch die konservative Therapie nicht schmerzarm mobilisiert werden, so ist eine Operation ggf. unumgänglich. Ein sehr schonendes und minimalinvasives Verfahren, mit dem die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie viel Erfahrung hat und das sie seit vielen Jahren anwendet, ist die sogenannte Kyphoplastie. Hierbei wird über kleine Schnitte am Rücken der zusammengebrochene Wirbelkörper mit einem Kunststoff (Knochenzement) aufgefüllt und stabilisiert. In seltenen Fällen ist eine zusätzliche Stabilisierung mit Schrauben und Stäben erforderlich. Auch dieses Operationsverfahren kann minimalinvasiv erfolgen.


Als Vorsorge gegen Osteoporose empfiehlt sich eine möglichst ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse, Fisch und Getreide. Nahrungs- und Genussmittel, welche die Knochensubstanz schädigen, wie Alkohol und Nikotin, aber auch phosphat- und oxalathaltige Lebensmittel (Cola-Getränke, Schmelzkäse, Konserven und Wurstwaren) sollten eingeschränkt oder vermieden werden. Genauso wichtig für die Knochengesundheit ist die regelmäßige Bewegung im Freien, gezieltes Muskelaufbau- und -erhaltungstraining sowie Gleichgewichtstraining, um das Sturzrisiko zu reduzieren. In der dunklen Jahreszeit kann auch prophylaktisch –  nach Rücksprache mit dem Hausarzt – ein Vitamin D Präparat eingenommen werden. Ist die Kostenübernahme mit der Krankenkasse geklärt, empfiehlt sich bei Risikogruppen zudem eine Knochendichtemessung.


Oberarzt Wolfgang Mayé behandelt Patienten mit Osteoporose in der Klinik für Konservative Orthopädie und Schmerzmedizin. „Unsere Erfahrung hilft uns, für jeden Patienten die individuell geeignete Therapie zu finden.“ Dr. med. Werner Schrammel, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie bestätigt: „Erst wenn die konservativen Behandlungsmöglichkeiten voll ausgeschöpft sind und der Patient nicht schmerzfrei mobilisiert werden kann, sollte über eine Operation nachgedacht werden.“


 Der Vortrag von Wolfgang Mayé und Dr. med. Werner Schrammel zum Thema „Osteoporose richtig behandeln“ findet am Donnerstag, 11.04.2019, 18.30 Uhr, in der Aula des Sankt Vincentius Krankenhauses statt. Im Zeitfenster der Veranstaltung ist eine anschließende Diskussions- und Fragerunde bereits berücksichtigt. Der Eintritt ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Treffpunkt Gesundheit“ ist eine Reihe interessanter Vorträge zu medizinischen Themen aus den zehn Kliniken des Krankenhauses.

Veranstaltung

„Osteoporose richtig behandeln“ 
Do, 11.04.2019, 18.30 Uhr
Sankt Vincentius Krankenhauses, Aula


Der Eintritt ist kostenfrei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Plätze sind begrenzt.


Kontakt

Sankt Vincentius Krankenhaus Speyer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Andrea Brönner
Holzstr. 4a
67346 Speyer

Telefon:
06232 133-284

E-Mail:
presse(at)vincentius-speyer.eu

Cookie-Popup anzeigen